BaWü is(s) vielfältig.

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Eine junge Frau beißt mit geschlossenen Augen in ein Camembert-Brot.
Ernährungsbotschafterin Ramona Kreuzer

Unsere Ernährungsbotschafterin Ramona Kreuzer steht für den 9. Leitsatz "Vielfältiges Angebot an Lebensmitteln nutzen“.
Sie ist ländliche Hauswirtschafterin und arbeitet am Wochenende in einem Hofcafé mit Hofladen, in dem selbst produzierte Waren verkauft werden. Unter der Woche absolviert sie derzeit ihren Techniker in Ernährung- und Versorgungsmanagement.
 
Was ihre Kindheit mit ihrem Engagement für BaWü zu Tisch zu tun hat und welche Lebensmittel bei ihr zu Hause nicht fehlen dürfen erzählt sie im Interview.
 
MLR: Was bedeutet „gutes Essen und Trinken“ für Sie persönlich?
Kreuzer: Gemeinschaft und Zusammenkommen, Genuss und Energie für den Tag. Es hat einen hohen Stellenwert für mich, da ich Essen mit meiner Heimat und deren Traditionen verbinde. Essen und Trinken ist mehr als ein Treibstoff für den Körper, es tut Geist und Seele genauso gut.
 
MLR: Gibt es ein Lieblingsgericht, das Sie mit Ihrer Kindheit oder Heimat verbinden?
Kreuzer: Sogar mehrere. Ich liebe den süßen Hefeteig der Dampfnudeln oder Holunderküchle, serviert mit Vanillesauce aus der eigenen Kuhmilch. Aber auch herzhafte Gerichte, wie Dinnete mit Schmand, Zwiebeln und Speck oder ganz einfache Schwäbische Bratkartoffeln. Aber am liebsten essen ich Kartoffel-Cordonbleu, gefüllt mit saftigem Schinken und einem kräftigen Käse. Zubereitet von meiner Mama und mir.
 
MLR: Welche Lebensmittel dürfen bei Ihnen zu Hause nie fehlen und warum?
Kreuzer: Das sind vor allen Dingen Grundnahrungsmittel wie Brot, als Grundlage für´s Vesper, Butter, Kartoffeln und Eier. Daraus lässt sich immer was zaubern. Besonders in Kombination mit Gemüse, natürlich am besten von zuhause aus dem eigenen Garten, oder von regionalen Erzeugern. Dann selbstverständlich Obst der Saison für zwischendurch. Aber am wichtigsten sind für mich Milch und Milchprodukte für den Kaffee oder einen cremigen Nachtisch.
 
MLR: Wie sieht für Sie eine genussvolle und alltagstaugliche Mahlzeit aus?
Kreuzer: Morgens bietet sich zum Frühstück ein Knuspermüsli aus Haferflocken, Nüssen und Saaten mit Joghurt und saisonalem, heimischem Obst an. Das ist lecker und lässt sich am Tag vorher schon gut vorbereiten. Unter der Woche bleibt nicht immer Zeit, ein aufwändiges Mittagessen zu kochen. Daher bin ich ein Fan von Mealprep. Das mache ich immer am Wochenende, wenn ich sowieso koche. Das heißt, ich koche am Wochenende eine größere Menge vor, sodass ich unter der Woche jeden Tag etwas Selbstgemachtes habe. Zum Beispiel Rindfleisch mit Bratkartoffeln oder Kartoffelgratin und Gemüse aus der Region und zum Dessert ein Stück Apfelkuchen. Abends mag ich ein richtiges Vesper mit klassischem Bauernbrot, Käse, Wurst, Essiggurken, Senf und allem, was das Herz begehrt.
 
MLR: Was ist Ihr bester Ernährungstipp, der zugleich einfach umsetzbar ist?
Kreuzer: Esse morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König, und abends wie ein Bettler. Am besten selbst zubereitet mit Zutaten aus der Region.
 
MLR: Welche persönlichen Werte motivieren Sie, sich für regionale Lebensmittel einzusetzen und wie spiegeln sich diese in Ihrem Engagement wider?
Kreuzer: Wir erzeugen in unserer Region eine Vielfalt an tollen Lebensmitteln, deren Vermarktung ich fördern möchte. Diese Vielfalt ist nicht selbstverständlich und sollte wieder mehr geschätzt werden.
 
MLR: Warum engagieren Sie sich für eine bessere Esskultur in Baden-Württemberg?
Kreuzer: Ich bin auf einem Milchvieh-Betrieb aufgewachsen und weiß, wie viel Arbeit und Liebe in den Lebensmitteln steckt. Und das möchte ich vermitteln und so auch die Landwirtschaft den Menschen in Baden-Württemberg wieder etwas näherbringen.
 
MLR: Was möchten Sie anderen Menschen – z. B. Familien, Kindern oder Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung – mitgeben?
Kreuzer: Das gemeinsame Essen stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Vor allem in Familien ist es wichtig, zumindest eine gemeinsame Mahlzeit miteinander zu essen. Am Tisch, bei gutem Essen, entstehen ebenso gute Gespräche und man kann sich über die Ereignisse des Tages austauschen. Essen verbindet und schafft Erinnerungen und Emotionen.
 
MLR: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Ernährung in Baden-Württemberg?
Kreuzer: Noch mehr Augenmerk für saisonale und regionale Produkte aus ganz Baden-Württemberg. Egal ob Bio oder nicht, wichtig ist von daheim. Dass mehr selbst gekocht wird. Denn Kochen stärkt das Verständnis für Produkte und deren Qualität.
 
MLR: Bitte vervollständigen Sie den Satz: BaWü zu Tisch heißt für mich …
Kreuzer: … heimische Produkte, egal ob Bio oder konventionell, genießen zu dürfen.
 
MLR: Verraten Sie uns noch Ihr Lieblingsessen?
Kreuzer: Hausgemachte Käsespätzle mit Schmelzzwiebeln und Kartoffelsalat
 
MLR: Liebe Frau Kreuzer, herzlichen Dank für das Gespräch.