BaWü is(s)t außer Haus voranbringen.

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Eine Frau ist mit Genuss Maultauschen.
Ernährungsbotschafterin Ramona Senghaas

Ausgewogene Kita- und Schulverpflegung in der Kommune

Wer bestimmt, was auf den Tisch kommt?

Unsere Ernährungsbotschafterin Ramona Senghaas steht für den 7. Leitsatz "Gutes Essen außer Haus voranbringen.“
Als Amtsleiterin für das Amt Politik, Bildung und Bürger bei der Stadt Steinheim an der Murr ist sie für die Kita- und Schulverpflegung vor Ort verantwortlich.
 
Im Interview verrät sie ihr Lieblingsessen und was sie mit „BaWü zu Tisch“ verbindet.
 
MLR: Was bedeutet „gutes Essen und Trinken“ für Sie persönlich?
Senghaas: Gutes Essen bedeutet für mich ein qualitativ hochwertiges, regionales Essen, das nicht immer aufwändig und kompliziert sein muss, sondern nach Heimat schmeckt. Guter Wein aus dem Bottwartal ist für mich, als ehemalige Weinprinzessin, Kulturgut. Es bedeutet für mich Verbundenheit und Unterstützung unserer heimischen Erzeuger und unserer Region. Und natürlich schmeckt es in guter Gesellschaft und schöner Umgebung noch besser.
 
MLR: Gibt es ein Lieblingsgericht, das Sie mit Ihrer Kindheit oder Heimat verbinden?
Senghaas: Ich bin mit einer Besenwirtschaft im Haus groß geworden. Dabei kommt mir natürlich als erstes der Sauerkrautgeruch sofort in den Sinn, der während der Besenzeit durch das ganze Haus zog. Aber auch Omas bester Kartoffelsalat zusammen mit leckeren Maultaschen in unterschiedlichen Variationen.
 
MLR: Welche Lebensmittel dürfen bei Ihnen zu Hause nie fehlen und warum?
Senghaas: Tatsächlich sind das immer noch die Maultaschen. Aber auch Kartoffeln, Äpfel, Milch und Eier vom landwirtschaftlichen Hof meiner Großeltern müssen im Haus sein. Das sind für mich Grundnahrungsmittel mit denen sich immer etwas zaubern lässt.
 
MLR: Wie sieht für Sie eine genussvolle und alltagstaugliche Mahlzeit aus?
Senghaas: Die Mahlzeit ist lecker, ausgewogen und schnell zubereitet. Als Beispiel fällt mir dazu zum Beispiel geröstete Maultaschen mit Ei und einem gemischten Salat ein.
 
MLR: Was ist Ihr bester Ernährungstipp, der zugleich einfach umsetzbar ist?
Senghaas: Mein Tipp ist bei der Ernährung darauf zu achten, was aktuell draußen wächst und gedeiht. Meine Mutter hat mir beigebracht, sich regional zu ernähren und damit auch Jahreszeiten abhängig einzukaufen und zu kochen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch gut für unseren Körper. Dazu bietet sich ein Besuch auf dem Wochenmarkt oder in einem unseren vielen Hofläden bestens an.
 
MLR: Welche persönlichen Werte motivieren Sie, sich für regionale Lebensmittel einzusetzen und wie spiegeln sich diese in Ihrem Engagement wider?
Senghaas: Meine Heimatverbundenheit und das Aufwachsen in einer Familie mit landwirtschaftlichen Betrieben motivieren mich schon immer, mich für regionale Erzeugnisse einzusetzen. Bereits in meiner Zeit als Weinprinzessin habe ich mit Leidenschaft die Regionalität unserer Heimat vertreten und auf die wertvolle Arbeit unserer Weingüter im Bottwartal hingewiesen. In meiner Tätigkeit bei der Stadt setze ich mich gerne für das Gemeinwohl und die gesunde Ernährung unserer Kinder und Jugendlichen ein.
 
MLR: Warum engagieren Sie sich für eine bessere Esskultur in Baden-Württemberg?
Senghaas: Durch globale Entwicklungen haben wir mittlerweile eine enorme Auswahl an Produkten aus der ganzen Welt. Dabei wird oft das Gute aus der eigenen Heimat vernachlässigt. Damit verbunden sinkt die Nachfrage an regionalen Produkten und die Kosten werden durch globale Marktführer weit nach unten gedrückt. Außerdem ist es mir ein Anliegen, gerade auch im Kita- und Schulbereich das Essen in der Gemeinschaft wieder aufzuzeigen. Ich möchte die Tischkultur ohne Handy, sondern mit Zeit zum Reden und austauschen, fördern.
 
MLR: Was möchten Sie anderen Menschen – z. B. Familien, Kindern oder Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung – mitgeben?
Senghaas: Besonders im Kita- und Schulbereich sehe ich es als Aufgabe an, Kindern beizubringen, dass auch einfachste Nahrungsmittel und Gerichte, die ehrlich und bodenständig mit regionalen Lebensmitteln zubereitet werden, lecker, gesund und nachhaltig sind.
 
MLR: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Ernährung in Baden-Württemberg?
Senghaas: Eine bewusstere und sichtbarere Wertschätzung und Aufmerksamkeit für unsere regionalen Erzeuger und deren Produkte.
 
MLR: Bitte vervollständigen Sie den Satz: BaWü zu Tisch heißt für mich …
Senghaas: … zu zeigen, wie früher bei Oma am Tisch gemeinsam gegessen wurde.
 
MLR: Verraten Sie uns noch Ihr Lieblingsessen?
Senghaas: Maultaschen mit Kartoffelsalat
 
MLR: Liebe Frau Senghaas, herzlichen Dank für das Gespräch.